Entwicklung eines Wohnquartiers in Göttingen
Der Entwurf für das Wohnquartier auf dem Gelände der eh. Bäckerei folgt dem städtebaulichen Prinzip des dörflich geprägten Ortskerns, in dem die Gebäude frei angeordnet und nach ihren eigenen Bedürfnissen ausgerichtet ein heterogenes Ensemble bilden. Nicht strenge Fluchten und Baulinien prägen den Ortsteil, sondern eine räumliche Vielfalt von Höfen, Gärten, Wegen und Straßen.
Die Körnigkeit der umgebenden Bebauung wird im städtebaulichen Entwurf aufgenommen. Mit einem spezifischen, in der Höhe und Tiefe gestaffelten Baukörper entwickelt sich ein differenziertes Ensemble mit einem vielfältigen Angebot nutzbarer Freiräume für private, gemeinschaftliche und öffentliche Bedarfe. Die entstehenden Räume sind unterschiedlich interpretierbar, sie zonieren private und gemeinschaftliche Bereiche und sind gleichzeitig durchlässig und offen für Begegnung und Aneignung.
Die bestehenden historischen Baukörper – Alte Mühle, Fachwerkhaus und Schmiede – bleiben erhalten, sie fügen sich in das räumliche Gefüge ein und bilden das Entrée in das neue Quartier. Im Zusammenspiel mit dem neuen Gebäudetyp entsteht ein unverwechselbares und authentisches Image, welches den historischen Wurzeln und den aktuellen Anforderungen an ein nachhaltiges und vielfältiges Wohnquartier Rechnung trägt. Durch die differenzierte Geschossigkeit fügen sich die neuen Baukörper harmonisch in das städtebauliche Umfeld, die Anforderungen an Belichtung und Besonnung der Nachbarn werden berücksichtigt.
Die Neubauten lassen durch ihre stringentes Achsmaß eine rationale Verfertigung im Holzbau zu und bieten eine Vielfalt von Wohnungstypen für alle Wohnbedarfe. Bei gleichbleibender Trag- und Schachtstruktur können darin unterschiedliche Varianten von Cluster-Typologien für gemeinschaftliches Wohnen realisiert werden.
Aufgabe: Realisierungswettbewerb, 2-stufig
Auslober: privat
Bearbeitung: 2024
mit: foundation 5+ landschaftsarchitekten
Auszeichnung: 2. Preis